Ukrainische Drohnenangriffe zielen auf Russlands Lebensader – Heizölpreise im Plus

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Die Rohölpreise starten mit leichten Aufschlägen in den Montag, nachdem sie am Freitag den Tag nahezu unverändert beendet hatten. Auf Wochensicht allerdings hatte die US-Ölsorte WTI Aufschläge von 3,9% auf über 81 Dollar verbuchen können, die Atlantiksorte Brent verteuerte sich im Wochenvergleich um 4% und schloss bei 85,34 Dollar.

Sinkende US-Lagerbestände und zunehmende Drohnenangriffe stützen Ölpreise
Der Aufschwung war die Folge sinkender US-Öllagerbestände und die Warnung der Internationalen Energieagentur (IEA) vor einem Angebotsdefizit für das laufende Jahr. In diesem Zusammenhang hatte die IEA ihre vorherige Prognose eines Überschusses von 800.000 Barrel pro Tag zu einem Defizit von 200.000 Barrel pro Tag revidiert. Auch die geopolitischen Spannungen stützten die Ölpreise, nachdem die Ukraine ihre Angriffe auf die Infrastruktur der russischen Ölindustrie deutlich verstärkt hatte.

Drohnenattacken auch am Wochenende
Gestern war eine Raffinerie in Slawjansk in der südrussischen Region Krasnodar Ziel eines Drohnenangriffs. Ein auf dem Raffineriegelände ausgebrochener Brand wurde nach Angaben der Regionalbehörde gelöscht. Bereits in der Nacht auf Samstag waren drei Ölanlagen im russischen Gebiet Samara an der Wolga angegriffen worden, das mehr als 1.000 Kilometer östlich der Ukraine liegt.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters belaufen sich die durch Drohnenangriffe stillgelegten russischen Ölraffineriekapazitäten im ersten Quartal auf ca. 370.500 Barrel pro Tag. Das entspricht etwa 7% der Gesamtkapazität.

Angriff auf wichtige NORSI-Raffinerie
Besonders der am vergangenen Dienstag erfolgte Angriff auf die vom Lukoil-Konzern kontrollierte NORSI-Raffinerie könnte größere Auswirkungen auf die russische Ölproduktion haben. NORSI raffiniert nach Industrieangaben rund 5,8 % der russischen Rohölproduktion und 11% des russischen Benzins. Die Raffinerie kann rund 340.000 Barrel pro Tag verarbeiten.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte aus Industriekreisen erfahren, dass die wichtigste Rohöl-Destillationsanlage der Anlage beschädigt wurde. Träfe dies zu, würde es Experten zufolge den Ausfall der Hälfte der Produktion der Raffinerie bedeuten.

Selenskyi: Ukraine plant Massenfertigung von Drohnen hoher Reichweite
Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte am Samstag im Rahmen seiner abendlichen Videobotschaft an die ukrainische Bevölkerung die erweiterte Reichweite ukrainischer Kampfdrohnen als wichtige militärische Stärkung seines Landes hervorgehoben. Selenskyj dankte der Rüstungsindustrie und dem Militär für die Fortschritte in der Entwicklung von Drohnen hoher Reichweite.

Bereits am Vorabend hatte Selenskyi den Ausbau Drohnenproduktion hin zur Massenfertigung angekündigt. Dadurch solle die „die russische Logistik und ihr System zur Finanzierung des Krieges“ zerstört werden. Russlands Ölraffinerien stellen nicht nur die Treibstoffversorgung der Truppen Moskaus sicher, sondern stellen zudem eine wichtige Geldquelle für Putin dar, um seinen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.

Moskaus Angebotsreduzierung wohl alles andere als „freiwillig“
Die verringerte Raffineriekapazität – aufgrund der Anschläge und saisonaler Wartungsarbeiten – könnte ein Hauptgrund dafür sein, dass Moskau Anfang des Monats erklärt hatte, sich bei seiner freiwilligen Angebotsreduzierung innerhalb der OPEC+ im zweiten Quartal auf Kürzungen der Ölproduktion anstelle einer Reduzierung der Exporte zu konzentrieren.

Heizölpreise ziehen an
Angesichts der am Freitag und heute Morgen höher tendierenden Kurse an den Rohölmärkten, ergeben sich bei den Inlandspreisen Preisaufschläge. So kosten 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet, je nach Region, etwa +1,00 bis +1,70 Euro mehr als noch zum Wochenschluss.

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