Falschmeldung zu iranischem Öl sorgt für Turbulenzen

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Die börsengehandelten Rohölpreise bleiben auch zum Ende der Woche volatil und rutschten gestern zwischenzeitlich sogar auf ein neues Wochentief ab. Der Preisrutsch blieb allerdings nur von kurzer Dauer und die Preise stabilisierten sich wieder. Dennoch schlossen sie mit einem leichten Minus, so dass sich auch bei den Inlandspreisen heute mehr oder weniger deutliche Preisabschläge zu gestern ergeben.

 

Der Grund für den Preisrutsch an den internationalen Rohölbörsen war eine Meldung aus dem Iran, demzufolge ein neues Atomabkommen mit den USA ausgehandelt worden sei. Es hätte zur Folge, dass die Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte aufgehoben würden und damit etwa eine Millionen Barrel iranisches Öl täglich zurück auf den Weltmarkt komme, so die Meldung.

 

Nachdem der damalige Präsident Donald Trump aus dem bestehenden Abkommen ausgestiegen war, hatte der Iran sukzessive sein Atomprogramm weiter ausgebaut. Die im Gegenzug von den USA verhängten Sanktionen betrafen unter anderem die iranischen Ölexporte, die seitdem stark eingebrochen sind. Gespräche über ein neues Atomabkommen waren immer wieder gescheitert und schließlich im letzten Jahr komplett zum Erliegen gekommen.

 

Dementsprechend war es wohl auch nicht verwunderlich, dass die Meldung sowohl von Washington als auch von Teheran umgehend dementiert wurde. „Jegliche Berichte über ein vorläufiges Abkommen sind falsch“, hieß es aus dem Weißen Haus. Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und dem Westen sind nicht nur wegen des iranischen Atomprogramms angespannt. Auch die politische Lage in der islamischen Republik wird von der EU und den USA verurteilt.

 

An den Ölbörsen sorgte die Meldung am Donnerstagabend zunächst für einen heftigen Preisrutsch, denn mehr Öl auf dem Markt senkt üblicherweise den Ölpreis. Zudem hatte OPEC-Mitglied Saudi-Arabien erst am vergangenen Wochenende angekündigt, im Juli seine Fördermengen um eine Millionen Barrel pro Tag zu kürzen, was durch eine Rückkehr der iranischen Ölexporte ausgeglichen worden wäre.

 

Da allerdings schnell klar wurde, dass es bei dieser Meldung nicht mit rechten Dingen zugehen kann, drehte sich die Richtung bei den börsengehandelten Rohölpreisen schnell wieder und ein Großteil des Preisrutsches wurde wieder ausgeglichen. Insgesamt bleiben nur noch leichte Verluste stehen, die sich jedoch heute bemerkbar machen. Heizöl kostet damit heute etwa -0,45 bis -1,05 Euro/100l weniger als gestern Vormittag.

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