Chinesische Nachfrage als OPEC-Dämpfer

 In Allgemein

Die Erwartungen an ein deutliches Wirtschaftswachstum in China nach der Corona-Pandemie haben große Bedeutung für den Ölmarkt. Als einer der größten Ölverbraucher weltweit kann eine steigende Nachfrage aus China das globale Gleichgewicht beeinflussen. Doch bisher bleibt das erhoffte Nachfragewachstum hinter den Erwartungen zurück.

 

Chinesische Nachfrageerholung bleibt aus

Die Raffineriemargen in Asien, insbesondere in Singapur, sind trotz einer gewissen Erholung noch immer schwach. Dies führt dazu, dass Raffineriebetreiber ihre Rohölnachfrage reduzieren, da die Preise als zu hoch empfunden werden. Es besteht also nicht das Problem eines Überangebots, sondern eher einer zu hohen Preisgestaltung.

 

Als größter Rohölimporteur ist die Rohölnachfrage chinesischer Raffinerien von großer Bedeutung. Das Land ist stark von Ölimporten abhängig, um seinen Energiebedarf zu decken. Der schwächere als erwartete Nachfrageanstieg in China hat Auswirkungen auf die Entscheidungen der OPEC+. Bei ihrem nächsten Treffen wird nicht erwartet, dass die OPEC+ ihre Ölförderung weiter kürzt. Stattdessen wird prognostiziert, dass die Preise nachgeben und Saudi Aramco, das staatliche Ölunternehmen Saudi-Arabiens, seine Verkaufspreise für Lieferungen im Juli senken wird. Diese Entscheidung resultiert aus rückläufigen Bestellungen aus Asien aufgrund der als zu hoch empfundenen Preisniveaus.

 

Weitere Produktionskürzungen unwahrscheinlich

Die OPEC+ ist eine Organisation, die aus den Mitgliedern der OPEC (die Organisation der erdölexportierenden Länder) und weiteren bedeutenden Ölproduzenten besteht. Ihr Ziel ist es, das Angebot an Rohöl zu steuern und die Preise auf dem Weltmarkt zu stabilisieren. Durch die Kürzung der Ölförderung möchten sie das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage aufrechterhalten und stabile Preise sicherstellen.

 

Die Nachfrage in China hat daher eine entscheidende Rolle für den globalen Ölmarkt. Die schwächere als erwartete Nachfrage hat Auswirkungen auf die Entscheidungen der OPEC+. Experten rechnen damit, dass die Produktionskürzungen zunächst nicht ausgeweitet werden. Stattdessen wird eine Preisanpassung angestrebt, um die Nachfrage zu stimulieren und das Gleichgewicht auf dem Ölmarkt zu erhalten.

 

Ausblick

Es werden heute weiterhin leicht nachgebende Preise im Tagesverlauf erwartet. Je nach Region rechnet man mit Abschlägen zwischen -1,50 und -2,10 Euro / 100 Liter Heizöl.

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