Auf und Ab an den Ölbörsen setzt sich fort

 In Allgemein

Die Ölbörsen setzten ihr Auf und Ab auch in dieser Woche fort. Nachdem die Preise noch zum Wochenanfang mit der Angst vor weiteren Zinserhöhungen der Notenbanken unter Druck kamen, legen sie zum Ende der Woche mit dem Fokus auf der unsicheren Angebotslage wieder zu.

 

Angst vor Zinserhöhungen und Rezession belastete
Bis zur Wochenmitte konzentrierten sich die Anleger an den internationalen Ölbörsen vor allem auf die US-Notenbank Fed, die das Protokoll ihrer letzten Zinssitzung veröffentlichte. Auch wenn das Ergebnis – nämlich eine weitere Zinsanhebung im Februar um 25 Basispunkte – längst bekannt ist, erhofften sich die Marktteilnehmer weitere Hinweise auf die zukünftige Zinspolitik der Fed.

 

Auch in den USA stemmt sich die Notenbank mit Zinserhöhungen gegen die enorme Inflation. Dies erhöht die Belastung für die Wirtschaft, die von niedrigeren Zinsen profitiert, was wiederum die Angst vor einer Rezession schürt. Ein solcher wirtschaftlicher Abschwung würde sich negativ auf die Ölnachfrage auswirken und sorgt somit für Abwärtsdruck an den Ölbörsen.

 

Tatsächlich ergab das Sitzungsprotokoll, dass die US-Notenbänkerinnen und -bänker davon überzeugt sind, dass der Kampf gegen die hohe Inflation noch lange nicht gewonnen ist  und die Fed – wenn nötig – auch wieder stärkere Geschütze auffahren muss. Dies werteten die Marktteilnehmer als Hinweis darauf, dass im laufenden Jahr noch mit mehreren Zinsanhebungen zu rechnen ist und Zinssenkungen wohl nicht mehr zur Debatte stehen. Die Ölbörsen gaben in der Folge nach.

 

Angebotsunsicherheiten treten zum Ende der Woche wieder in den Fokus
Doch in der zweiten Wochenhälfte war diese Entwicklung offenbar schon vollständig eingepreist und die Marktteilnehmer konzentrierten sich wieder auf die unsichere Angebotslage, die die Ölpreise tendenziell stützen. Denn während sich die Nachfrage in China nach dem Ende der strengen Corona-Politik schnell wieder erholt, bleibt die Ölförderung reduziert.

 

Nicht nur die OPEC+, ein Bündnis aus 23 Ölförderländern, hat ihre Produktionsmengen seit Oktober um 2 Millionen Barrel pro Tag gedrosselt, auch Russland plant im März eine zusätzliche Förderkürzung um 0,5 Millionen Barrel pro Tag. Die Versorgungslage am Ölmarkt ist wegen Russland ohnehin von großen Unsicherheiten geprägt, da sich Lieferwege und Handelspartnerschaften durch den Krieg stark verändert haben.

 

Entsprechend haben die börsengehandelten Rohölpreise gestern eine Erholungsrallye hingelegt und setzen diese auch heute erst einmal fort. Für die Heizölpreise im Inland bedeutet dies ebenfalls eine Preissteigerung. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen deshalb heute mit Aufschlägen von etwa +0,60 bis +1,20 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern Vormittag rechnen.

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