Ölinstitutionen sehen Überversorgung in 2022

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In der vergangenen Woche haben gleich drei wichtige Energie-Institutionen ihre monatlichen Berichte zur Entwicklung des Ölmarktes herausgegeben. Neben dem amerikanischen Energieministerium (EIA) veröffentlichten auch die OPEC und die internationale Energieagentur (IEA) ihre Reports. Alle drei sehen mittel- und langfristig eher eine Überversorgung am Markt, was die Ölpreise zur neuen Woche erst einmal belastet.

 

Ölmarktberichte geben Ausblick in die Zukunft
Die regelmäßig zur Mitte des Monats erscheinenden Ölmarktberichte der drei großen Institutionen finden an den Ölbörsen viel Beachtung, da sie meist einen akkuraten Blick in die Zukunft der Ölmarktentwicklung liefern. In den vergangenen Monaten hatten EIA, IEA und OPEC stets eine starke Nachfrageerholung und eine knappere Angebotslage im kommenden Kalenderjahr prognostiziert. Dies hatte den Ölpreisen zuletzt Rückenwind gegeben.

 

Doch die globale Ausbreitung der Delta-Variante hat die Vorzeichen gedreht. Vor allem in China und anderen asiatischen Ländern kam es wegen des rasanten Anstieges schon wieder zu relativ strikten Beschränkungen, die sich sofort recht deutlich auf die Nachfrage in den entsprechenden Ländern auswirken. Gleichzeitig haben die Länder der OPEC im August erneut ihre Produktionsmengen angehoben und planen, dies auch bis mindestens Frühjahr 2022 fort zu führen.

 

Ölmarkt könnte nächstes Jahr wieder überversorgt sein
Unter diesen Voraussetzungen sieht etwa die EIA bereits zum ersten Quartal 2022 ein Überangebot. Denn dann soll die weltweite Ölnachfrage von 100,06 Millionen Barrel pro Tag (im dritten Quartal 2021)  auf 99,67  Millionen Barrel täglich sinken. Die Produktion soll hingegen auf 100,12 Millionen Barrel steigen. Somit würde sich bereits im ersten Jahresviertel 2022 ein Überangebot von 0,45Millionen Barrel täglich ergeben, dass sich über die Quartale hinweg noch stärker ausprägen soll.

 

Und auch IEA und OPEC rechnen damit, dass die Angebotsmenge im kommenden Jahr die Nachfrageerholung aller Wahrscheinlichkeit nach übersteigen wird. Die IEA nennt als Grund dafür vor allem die amerikanische Ölförderung, die aus Sicht er Agentur deutlich zulegen dürfte. Die OPEC hingegen rechnet vor allem mit einer Angebotssteigerung aus Russland. Und auch die anderen Mitgliedsstaaten des als OPEC+ bekannten Produktionsbündnisses planen ja offiziell, ihre Förderquoten bis Mitte 2022 weiter anzuheben.

 

An den Ölbörsen kommen die Preise mit diesen Aussichten inzwischen etwas unter Druck. Zwar handeln sie im Vergleich zu den Vorjahren immer noch auf einen sehr hohen Niveau, doch zuletzt hatte sich die langfristige Preisrally, die sich seit November 2020 entwickelt hatte, ein wenig abgekühlt. Der Blick der Marktteilnehmer richtet sich nun wieder auf die Kürzungsstrategie der OPEC+, die sich aufgrund der globalen Corona-Entwicklung durchaus dazu entscheiden könnten, wieder mehr Öl vom Markt abzuhalten als bisher geplant. Die nächste Vollversammlung des Bündnisses wird am 1. September stattfinden.

 

Ausblick
Bei den Inlandspreise machen sich zum Wochenanfang ebenfalls wieder Preissenkungen bemerkbar. Verbraucher können heute mit Abschlägen zwischen -0,90 bis -1,10 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu Freitag rechnen.

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