Ebbe auf dem Ölmarkt
Der weltweite Ölmarkt sitzt wie auf dem trockenen. Eigentlich wäre der Markt bereit wieder mehr des „Schwarzen Goldes“ aufzunehmen, würde sich doch nur ein Verkäufer finden. So sieht man die internen Querelen der OPEC (Organisation der erdölexportierenden Länder), die Verhandlungen über Produktionssteigerungen erschweren. Zudem die Atomgespräche im Iran, die mit dem anstehenden Präsidentenwechsel ins Stocken geraten sind.
Lockerungen und Verkehrsaufkommen überholen die Produktion
Schon länger ist der Trend an den Ölbörsen deutlich erkennbar. Sprit und Dieselpreise an den Zapfsäulen kennen mit steigendem Privat- und Handelsverkehr scheinbar auch nur noch eine Richtung, und zwar nach oben. Dennoch wird von der Ölproduktionsriesen der Welt momentan wenig unternommen, um diesen Trend umzukehren.
Das Ölkartell der OPEC hat interne Differenzen, die scheinbar erst einmal Verhandlungen zur Produktionssteigerungen auf Eis gelegt haben. Vor allem die Fronten zwischen Saudi-Arabien, die für die Beibehaltung der Kürzungen sind, und der VAE (Vereinigten Arabischen Emirate), die für eine liberalere Förderpolitik stehen, scheinen zusehends verhärtet. Doch selbst wenn ab August, wie geplant mehr Öl auf die Märkte gespült würde, wäre die vereinbarte Menge lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Hinzu kommt die islamische Republik Iran. Nach der Aufkündigung des Atomdeals durch die USA und der Verhängung von Wirtschaftssanktionen, spielt der Iran in der globalen Ölversorgung de facto keine Rolle. Um das wieder zu Ändern gab es bereits Vertreterverhandlungen, die zu einer Rückkehr zum damaligen Atomabkommen führen sollten. Im Gegenzug würden die Sanktionen aufgehoben.
Doch mit der Wahl und der bevorstehenden Amtseinführung des religiösen Konservativen Ebrahim Raissi, hat sich die Verhandlungsbasis drastisch geändert. Eine Wiederkehr des Irans zurück an den weltweiten Rohölhandel ist wieder etwas weiter in die Ferne gerückt.
Marktlage
Heute werden Heizölpreise teurer erwartet als noch am Dienstagmorgen. Heizölhändler rechnen mit Veränderungen von +0,50 bis +0,65 Euro pro 100 Liter.
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