Ölpreise nach Kursrutsch stabil – Russische „Schattenflotte“ im Fokus – Heizöl günstiger

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Die Ölpreise zeigen sich am Dienstagmorgen leicht von ihren gestern erlittenen hohen Verlusten erholt. Zum Wochenauftakt hatten die Preise für Brent-Rohöl um rund 2,9 % auf 73 Dollar pro Barrel (159 Liter) nachgegeben, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate sogar einen Rückgang um 3,2 % auf rund 69 Dollar verzeichnete.

Auslöser für den Preisrutsch waren Meldungen, dass Israel auf einen Waffenstillstand im Krieg mit der Hisbollah zusteuern würde. Die zweite wichtige Meldung des Tages war die Verschärfung von Sanktionen gegen die russische „Schattenflotte“ durch die britische Regierung.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte von einer „entschlossenen Entscheidung“ gesprochen und darauf hingewiesen, dass die 30 sanktionierten Tanker ein bedeutender Teil der „Schattenflotte“ seien.

Wie funktioniert die Schattenflotte?
Die russische Schattenflotte besteht heute aus Hunderten von Schiffen, die nicht nur von russischen Unternehmen, sondern auch von Drittländern wie China, Indien und einigen afrikanischen Nationen betrieben werden.

Diese Schiffe transportieren Öl aus russischen Häfen zu Bestimmungsorten, die nicht immer öffentlich bekannt sind. Oft werden Zwischenstopps in weniger überwachten Regionen wie dem Nahen Osten oder Afrika eingelegt, wo das Öl dann auf andere Tanker umgeladen und weiter verschifft wird.

Der gesamte Prozess ist schwer nachvollziehbar, da viele dieser Schiffe in Ländern registriert sind, die weniger strenge Vorschriften für den Schiffsverkehr haben und oftmals keine detaillierten Informationen über die Eigentümer und die Fracht verlangen.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal aus dem Jahr 2023, „beeinträchtigt die russische Schattenflotte die Fähigkeit der westlichen Länder, die genaue Herkunft und den Fluss von russischem Öl nachzuvollziehen“. Dies erschwert die Umsetzung von Sanktionen und die Kontrolle über den globalen Ölmarkt.

Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte
Die Schattenflotte hat mehrere weitreichende Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte. Zunächst einmal hat sie den Druck auf die Ölpreise beeinflusst. Russische Unternehmen können nach wie vor große Mengen Öl exportieren, was das Angebot auf dem globalen Markt aufrechterhält. Gleichzeitig umgehen sie die westlichen Sanktionen, indem sie das Öl über alternative Handelsrouten transportieren.

Die USA und die EU haben versucht, den Handel mit russischem Öl durch Preisobergrenzen zu kontrollieren, jedoch mit begrenztem Erfolg. Russland konnte mit der Unterstützung von Ländern wie China und Indien, die auf günstiges russisches Öl angewiesen sind, die Auswirkungen der Sanktionen abmildern.

Die Schattenflotte hat auch Auswirkungen auf die geopolitische Landschaft. Länder, die früher eine neutrale Haltung gegenüber Russland hatten, sind zunehmend in den Handel mit russischem Öl involviert. China, Indien und andere asiatische Nationen haben ihre Ölimporte aus Russland signifikant erhöht und nutzen die niedrigeren Preise, die durch die Umgehung der westlichen Sanktionen möglich werden.

Risiken und Herausforderungen
Für die westlichen Länder stellt die Schattenflotte eine Herausforderung dar. Trotz der Bemühungen, Sanktionen zu verhängen, scheint es schwierig, eine vollständige Kontrolle über den Fluss von russischem Öl zu erlangen. Dies zeigt die Anfälligkeit der westlichen Sanktionsmechanismen und die Fähigkeit Russlands, seinen Ölhandel über alternative Netzwerke zu gestalten.

Zudem könnte die Schattenflotte langfristig die Stabilität der globalen Ölmärkte beeinträchtigen. Durch die Schaffung eines unregulierten Marktes für russisches Öl werden die traditionellen Marktmechanismen ausgehöhlt, was zu einer unvorhersehbaren Preissituation führen könnte.

Heizölpreise mit leichten Abschlägen 
Trotz leichter Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, im frühen Handel, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,90 Euro bis -0,60 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Montag.

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