Was steckt hinter dem hohen Ölpreis?

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Nach einem steilen Anstieg in der letzten Woche notieren die börsengehandelten Rohölpreise seit einigen Tagen nun wieder etwas tiefer. Noch am Montag hatte die europäische Referenzsorte Brent so viel gekostet wie seit Januar 2020 nicht mehr. Inzwischen hat sich die Richtung der Börsen zwar gedreht, doch das Preisniveau ist und bleibt hoch. In den Preisen für Heizöl, Diesel und Benzin schlägt sich das ebenfalls nieder. Doch was sind die Hauptgründe für den hohen Ölpreis?

 

OPEC und mögliches Pandemie-Ende treiben Preise in die Höhe
Eine Hauptrolle spielt hierbei die OPEC+, ein Produzentenbündnis aus insgesamt 23 Staaten, die für einen Großteil der globalen Rohölförderung zuständig sind. Schon im Sommer erlegten sie sich starke Förderbeschränkungen auf, die die wegbrechende Ölnachfrage auffangen sollten. Bis heute hält die OPEC+ über 7 Millionen Barrel täglich vom Markt weg, also gut 7 Prozent des weltweiten Ölbedarfes. Und das, obwohl die Ölnachfrage zwar langsam, aber doch stetig wieder zurückgekehrt ist. Die Ölpreise sind im Zuge dieser künstlichen Angebotsverknappung stark gestiegen.

 

Doch auch die allgemeine Stimmung an den Aktienmärkten wirkt sich auf die Ölpreise aus. Da inzwischen in vielen Ländern ein Licht am Ende des Corona-Tunnels zu sehen ist und die Impfkampagnen vielerorts sehr erfolgreich verlaufen, blicken die Anleger optimistisch in die Zukunft. Ein Ende der Pandemie scheint greifbar und die Notenbanken weltweit haben die Geldhähne weit aufgedreht, um die wirtschaftlichen Erholung anzukurbeln. Die Kauflaune an den Finanzmärkten überträgt sich dabei auch auf die Ölmärkte.

 

Hinzu kommen zahlreiche weitere Faktoren, wie etwa die Erwartung, dass das Ölangebot in den nächsten Monaten nicht so schnell steigen kann wie die Nachfrage wächst. Dies würde zu einer Unterversorgung führen, die die Preise wiederum steigen lässt. Stützend wirken sich außerdem die aktuell zunehmenden Spannungen im Nahen Osten aus, wo zuletzt immer wieder Ziele in Saudi-Arabien von bewaffneten Drohen angegriffen wurden. Das Königreich ist der größte OPEC-Produzent und exportiert täglich etwa 7 Millionen Barrel Rohöl in den Rest der Welt. Sollten diese Lieferungen ins Stocken geraten, könnten die Preise weiter in die Höhe schnellen.

 

Ausblick
Im Bundesgebiet haben die Preise damit inzwischen auch wieder die Vor-Corona-Niveaus erreicht und von den günstigen Preisen aus dem letzten Jahr ist nicht mehr viel zu spüren. Heute können Verbraucher allerdings im Vergleich zu gestern erst einmal mit Preisabschlägen rechnen. Für 100 Liter müssen heute im Schnitt etwa  -0,70 bis -0,95 Euro weniger gezahlt werden als am Dienstagvormittag.

 

 

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