Industrienationen warnen Huthi-Miliz – Heizölpreise kaum verändert
„Wir können es nicht dabei belassen, wir müssen handeln!“ So antwortete der französische UNO-Gesandte Nicolas de Riviere, der aktuell den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen innehat, gegenüber Reportern auf die Frage, wie die internationale Staatengemeinschaft weiter gegen die Huthi-Miliz vorgehen will.
Deutliche Warnung an Huthi-Rebellen
Nur einen Tag später warnten mehr als ein Dutzend Länder, die vom Iran finanzierten und militärisch unterstützten Huthi davor, ihre Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer fortzusetzen.
„Die Huthi werden die Verantwortung für die Konsequenzen tragen, sollten sie weiterhin Leben, die Weltwirtschaft und den freien Handel auf den Wasserstraßen der Region bedrohen“, betonten die Regierungen der USA, Großbritanniens, Australiens, Bahrains, Belgiens, Kanadas, Dänemarks, Deutschlands, Italiens, Japans, der Niederlande und Neuseelands am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung.
Angriffe auf Schifffahrt „inakzeptabel“
Sie bezeichneten die Angriffe als „illegal, inakzeptabel und zutiefst destabilisierend“, nachdem diese zuletzt das Risiko einer regionalen Ausweitung des israelischen Krieges gegen die Hamas im Gazastreifen erhöht hatten. Die Nationen versprachen zwar, „böswillige Akteure für rechtswidrige Angriffe und Beschlagnahmungen zur Rechenschaft zu ziehen“, nannten aber keine Schritte, die über die von den USA geführte Einsatztruppe hinausgehen.
Reedereien fahren große Umwege
Die US-Marine hatte am 31. Dezember drei von vier Huthi-Schnellboote versenkt, die versuchten, ein Containerschiff der Reederei Maersk zu entern. Zahlreiche Containerschifffahrtslinien haben nach einer Reihe von Angriffen beschlossen, das Rote Meer zu meiden und ihre Flotten stattdessen Tausende von Kilometern um die Südspitze Afrikas fahren zu lassen.
Insider: USA planen Militäraktionen gegen Huthi
Auf die Frage, ob die USA und ihre Verbündeten Präventivmaßnahmen in Erwägung ziehen, um weitere Angriffe zu verhindern, lehnte ein hochrangiger Regierungsbeamter am Mittwoch weitere Schritte gegen die Huthi ab und verwies stattdessen auf die zuvor ausgesprochene Warnung.
Mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten jedoch unter dem Deckmantel der Anonymität, dass die USA und ihre Verbündeten mögliche Militärschläge gegen die Huthi im Jemen in Erwägung ziehen. Demnach hätte man erkannt, dass die maritime Task Force möglicherweise nicht ausreicht, um die Bedrohung der lebenswichtigen Wasserstraße zu beseitigen.
Diplomatische Bemühungen um Konflikteindämmung
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen war am Mittwoch auf Antrag von Ländern, darunter auch den USA, zusammengekommen, um über die Angriffe im Roten Meer zu beraten. Wie das Außenministerium gestern mitteilte, reiste US-Außenminister Blinken am Donnerstag zu einer einwöchigen diplomatischen Reise in den Nahen Osten, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern.
Heizölpreise kaum verändert
Der am Donnerstag zu beobachtende eher ruhige Handelsverlauf an den Ölmärkten spielt sich heute bislang auch in der Preisentwicklung wider. Nach der aktuellen Entwicklung von Gasoil, dem Vorprodukt von Diesel und Heizöl, wird der rein rechnerische Inlandspreis für Heizöl zum aktuellen Zeitpunkt bei ca. -0,45 bis +0,05 Euro je 100 Liter zu gegenüber gestern Vormittag erwartet.