Goldman Sachs: „Ungeliebte“ Ölpreis-Rallye voraus!
Zur Wochenmitte starteten die Ölpreise an den internationalen Börsen gut behauptet in den Handel. Nach den Anstiegen der letzten Tage scheinen die Kurse allerdings erst einmal ihre Richtung zu suchen.
Anzeichen für Ölpreis-Rallye mehren sich
Wohin es zumindest mittelfristig bei den Ölpreisen gehen könnte, glauben die Experten der Investmentbank Goldman Sachs zu wissen. Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere Banken (u.a. Commerzbank und Morgan Stanley) ihre Preisprognosen für die wichtigsten Rohölsorten nach unten gesetzt haben, sehen die Goldmänner nun erste Anzeichen für eine beginnende Ölpreis-Rallye.
Investoren (noch) am Warterand
Rohölanalyst Jeff Currie verweist in seinem Statement auf zurückgehende Ölvorräte in großen Teilen der Welt, die Förderkürzungen der OPEC+ sowie auf die anziehende Nachfrage in China, die zuletzt bei 15,9 Millionen Barrel (à 159 Liter)am Tag lag. Seiner Einschätzung nach handele es sich allerdings um eine „ungeliebte Rallye“, bei der bislang noch viele Investoren in einer Warteposition am Seitenrand stünden.
Fehlstarts verunsichern Spekulanten
Currie zufolge seien Spekulanten in diesem Jahr bereits mehrere Male bei einer sich abzeichnenden Rallye an den Ölmärkten auf dem falschen Fuß erwischt worden. Sämtliche Ausbruchsversuche hätten sich letztlich allerdings als Fehlstarts erwiesen. Am Markt herrscht angesichts des zusätzlichen Angebots aus Ländern wie Iran, Russland und Venezuela große Unsicherheit. Currie sieht hier vor allem Gefahrenpotenzial für Investoren, die auf steigende Preise setzen, da der Markt mit Lieferungen aus diesen Ländern überschwemmt werden könnte.
Zurückgehende Lagerbestände erwartet
Obwohl es auch auf der Nachfrageseite derzeit nicht viel Vertrauen gebe, geht Currie davon aus, dass es weltweit zu einem weiteren Rückgang der Rohöllagerbestände kommen wird. Für das 3. Quartal rechnet Goldman Sachs mit einem Defizit von 1,8 Millionen Barrel pro Tag. Wie Spekulanten diese Zahl interpretieren, wird von den Analysten als entscheidend für das weitere Vorankommen der Rohölpreise gesehen.
Inlandspreise
Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet sehen sich auch am Mittwoch mit höheren Preisen konfrontiert. So kosten 100 Liter Heizöl heute im Durchschnitt etwa +0,25 bis +0,55 Euro mehr als gestern Vormittag.