OPEC+ mit Handlungsdruck

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Der lose Zusammenschluss von 21 der größten Erdölproduzierenden Länder (OPEC+) sieht sich immer stärker unter Zugzwang gesetzt. Nachdem erst letztes Jahr der Markt mit Öl regelrecht geflutet wurde und die Börsenpreise für das „Schwarze Gold“ ins bodenlose fielen, hat sich das Kartell auf Produktionsabsprachen geeinigt, um den Markt wieder in den Griff zu bekommen. Nun hat sich allerdings ein Spannungsfeld zwischen den Mitgliedern gebildet. Denn scheinbar zieht nicht jeder am selben Strang.

 

Interessenskonflikte und Absprachentreue

Erst letztes Jahr hatten die Mitglieder der OPEC (Organisation der erdölexportierenden Länder) und ihre Verbündeten beschlossen, das Erdölangebot auf dem Weltmarkt künstlich zu verknappen. Nun ist es so, dass dieses Ölkartell ein loser Zusammenschluss ist, der der Absprache untereinander dient und kein geregeltes Kontrollorgan darstellt. Nichteinhaltung von Absprachen und sonstige Abweichungen werden also nicht von einer Schiedsstelle gemaßregelt.

 

So auch mit den aktuellen Kürzungsmaßnahmen, die von dem Ölkartell verhandelt werden. Denn auf dem Plan steht eigentlich, dass ab August ca. 500.000 Barrel Rohöl (á 159 Liter) mehr zur Verfügung gestellt werden sollen. Kleinere Partner des Produktionsbündnisses wollen und können auch mehr Rohöl auf den Weltmarkt spülen, doch die Schwergewichte wie Saudi-Arabien haben einen weitaus längeren Atem und möchten den Aufwärtstrend an den Ölbörsen beibehalten.

 

Nun ist fraglich wie sich die Situation auflöst. Denn sollte das Kartell weiterhin an den bisherigen Kürzungen festhalten, rechnen Analysten bereits mit Abweichlern, die die eigene Staatskasse mit den aufgebauten Ölreserven aufbessern wollen. Dies kann einen Dominoeffekt nach sich ziehen. Verdient der eine mehr, wollen auch andere ein Stück vom Kuchen und plötzlich wird wieder deutlich mehr Erdöl auf den Börsen gehandelt als erwartet.

 

Ausblick

Heizöl wird heute etwas teurer erwartet als noch am Freitagmorgen. Man rechnet mit einem Unterschied von ca. +0,20 bis +0,40 Euro pro 100l.

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