OPEC bleibt bei ihren Plänen – Ölpreise etwas höher
Gestern trafen sich die Mitglieder der OPEC und ihre Partnerländer zu ihrem monatlichen Sondierungstreffen. Das Bündnis aus 23 erdölexportierenden Ländern, das als OPEC+ bekannt ist, hat seit vergangenem Sommer seine Ölförderung stark reduziert, um der coronabedingten Ölpreiskrise entgegenzuwirken. Doch nun soll schrittweise wieder mehr Öl zurück auf den Markt gebracht werden.
Keine Planänderung trotz Nachfrageunsicherheiten
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat die OPEC+ die Frequenz ihrer regelmäßigen Treffen stark nach oben geschraubt. Das Bündnis berät sich entsprechend mindestens einmal im Monat, um flexibel auf die jeweiligen Marktgegebenheiten reagieren zu können. Immerhin haben die historisch hohen Förderkürzungen der OPEC+ maßgeblich zur Erholung der Ölpreise im vergangenen Jahr beigetragen.
Zuletzt hatten optimistische Prognosen für die kommenden Monate dazu geführt, dass die OPEC+ mit der Rückführung der Kürzungen begann. Immerhin ist in vielen Ländern ein Ende der Pandemie spürbar und die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten erholt sich in großen Volkswirtschaften wie den USA oder China sehr schnell. Entsprechend will das Produzentenbündnis ab Mai bis Juli seine aktuelle Förderung schrittweise um zwei Millionen Barrel pro Tag erhöhen (etwa 318 Millionen Liter).
Allerdings waren in den letzten Tagen und Wochen wieder besorgniserregende Meldungen aus Indien gekommen. Der drittgrößte Ölverbraucher der Welt meldet nahezu täglich neue Rekordzahlen bei den Neuinfektionen und verliert mehr und mehr die Kontrolle über das Virus. Und auch in anderen asiatischen Ländern wie etwa Japan werden statt Lockerungen neue Lockdowns verhängt.
Dennoch hat die OPEC+ gestern entschieden, wie geplant mit der Anhebung der Fördermengen fortzufahren. Diese sieht für Mai eine Produktionssteigerung von 600.000 Barrel am Tag (95,4 Millionen Liter) vor. Zwar beobachte man die Entwicklung der Nachfrageerholung genau, gehe aber nach wie vor davon aus, dass der globale Ölmarkt die zusätzlichen Mengen gut absorbieren kann, hieß es aus Kreisen der OPEC+. Das nächste Sondierungstreffen soll am 1. Juni stattfinden.
Ausblick
Die Rohölpreise sind seit gestern leicht angestiegen, so dass auch bei den Heizölpreisen im Inland eine leichte Preissteigerung zu spüren ist. Verbraucher zahlen für 100 Liter entsprechend etwa +0,20 bis +0,40 Euro/100l mehr als gestern.
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